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Boxershorts

Im Leben des modernen Mannes stehen hin und wieder Entscheidungen an, für die kein Bolero men und kein Mens Health jemals eine Hilfe sein können. Kürzlich war es bei mir wieder einmal so weit.
Mit der Bikinifigur wird das diesen Sommer nix mehr. Folglich auch nichts mit Oben-Ohne am Birsköpfli, geschweige denn im Freibad Joggeli – alles gestrichen. Das ist das harte Los eines ehemaligen Mr. Teeni.
Erstaunlicher Weise habe ich mich relativ zügig damit abgefunden, das Problem ist ein anderes: Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich mich in die Grösse M der H&M-Boxershorts zurück hungern soll oder mich von Burgern, Dürüm und Bier – vom Leben im Allgemeinen quasi – geschlagen geben und künftig Grösse L kaufen soll?
Schwierig, schwierig.
Zwei Massnahmen führen erfolgreich zur nachhaltigen Gewichtsreduktion: Weniger essen und mehr Bewegung. Das Problem ist die Umsetzung. Nicht dass ich zu faul wäre oder dass ich mir Inkonsequenz vorwerfen müsste. Nein, ich bin zu schlau: Fitness-Regeln haben bei näherer Betrachtung immer gewisse Logikfehler. Dieser Fall im Speziellen erlaubt es mir beim Essen zu denken, dass Kalorien nicht schaden, so lange ich mich viel bewege – während ich mir beim Joggen vor Augen halte: Wichtiger als mich hier abzurackern wäre, ich würde mich im Bezug auf die Kalorien ein bisschen mässigen.
Die Folge: Die unterste Wölbung meines Musculus rectus abdominis ist über den letzten Winter dahin geschmolzen und seit diesem Sommer weiss ich: zu viel Denken schadet dem Waschbrettbauch. Soll noch einer behauten, Hirn sei sexy. Blödsinn.
Doch Fett beiseite, das Problem mit H&M-Boxershorts greift tiefer. Ob Mann nun hungert oder Burger frisst: Wem Grösse M zu eng wird, ist definitiv zu alt für den Laden. Er sollte die Sache mit seinen Bezugsquellen überdenken und allenfalls zum M von Globus oder Vögele wechseln.
Ich habe mich für die Boxer von Tarzan entschieden. Aus persönlichen Gründen – und weil mein Arsch es mir wert ist.

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