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Weltbild

Es gibt Menschen, die erklären einem ihr Leben wie der Leiter einer Werbeagentur sein Konzept der nächsten Kampagne. Diese Menschen wissen von ihren Schwächen und dem Weg diese zu kompensieren. Es geht ihnen nach eigener Aussage immer gut bis sehr gut oder sie wissen zumindest, wie dieser Zustand in drei Schritten erlangt werden kann. Sie wissen wohlwollendes bis positives Feedback auf ihr Sein und Tun zu provozieren und sie sind unerschütterlich dem Irrtum verfallen, dass ihnen glaubt, wer nicht widerspricht.
Solche Menschen penetrieren meinen Geist gegen meinen Willen. Sie ejakulieren ihr Weltbild in meine sensible Gedankenstruktur. Die Wirkung auf mein Befinden ist vergleichbar mit der einer Abrissbagger-Kugel auf die Wand einer Lagerhalle in der über Jahre Partys stattgefunden haben. Vergewaltigung. In meinem Fall: psychologischer Natur.
Vor solchen Mensch schützt man sich am besten in dem man sie meidet. Oder aber man sagt ihnen: „Hey du Arschloch, mach mal halblang mit deinem dummen Gelaber, du gehst mir massiv auf die Eier damit. Hast du tatsächlich das Gefühl ich hätte nichts gescheiteres zu tun als dir beim Onanieren zuzuhören? Wixer!“
Ich bevorzuge meiden. Ja, ich weiss, das ist ein Fehler. Bis vor kurzem dachte ich, es liege daran, dass ich nicht gerne fremde Weltbilder demontiere. Doch der Grund ist ein anderer. In Wirklichkeit bin ich mir zu schade, diesen Grossmäulern zu zeigen, wie das Leben tatsächlich funktioniert. Wie sie Zufriedenheit erlangen ohne auf Zustimmung von aussen angewiesen zu sein, zum Beispiel. Zugegeben: Das gelingt mir selber auch nur selten – Aber ich weiss den Weg dorthin. In nur drei Schritten.

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